Hunde und Katzen in der Kunst

"From the Mud" von Matthias Hirtreiter

Die Arbeit „From the Mud“ des Künstlers Matthias Hirtreiter eröffnet den Weg in die Ausstellung „cats vs. dogs“, die am Sonntag im Rahmen der Frechener Kulturwoche 2016 im Museum Keramion beginnt.
Bild: S. Neumann

Wild und schmutzig steht er da und dominiert den Eingangsbereich im Keramion. Der große, wolfsartige Hund hat sich aus dem Schlamm erhoben, schüttelt sich, dicke Klumpen Dreck fallen von ihm ab – sind es Teile seiner selbst? Die Arbeit „From the Mud“ des Künstlers Matthias Hirtreiter eröffnet den Weg in die Ausstellung „cats vs. dogs“, die am Sonntag im Rahmen der Frechener Kulturwoche 2016 im Keramion beginnt. Das Werk ist die noch naturalistischste Darstellung eines Tieres unter den mehr als 140 Exponaten der Ausstellung und verweist zugleich auf den Ursprung oder Beginn der Beziehung zwischen Mensch und Haustier. Das Haus auf der Kippe – Teil des Werks – deutet darauf hin, dass die Domestizierung des – noch – wilden Tieres bevorsteht.

Hundeplastiken von Richard Lucas Philip von Haerth

Richard Lucas Philip von Haerth zeigt Hunde und ihren innigen Blick beim Koten.
Bild: S. Neumann

Thematisch konzipierter Rundgang

Den Besuchern der Ausstellung steht an dieser Stelle ein thematisch konzeptionierter Rundgang durch eine umfangreiche und wunderbar vielseitige Ausstellung bevor. Sie zeigt, wie sich Künstler verschiedener Epochen mit dem Verhältnis zwischen dem Menschen und seinen liebsten Haustieren, den Hunden und Katzen, auseinandergesetzt haben und noch auseinandersetzen. Immer wieder stellen sich Künstler und Betrachter die Frage: Wie sieht der Mensch das Tier? Welche Funktion hat es für ihn? Und wie geht es dem Tier eigentlich dabei?

Im lichtdurchfluteten Erdgeschoss des Keramions geht es zum Beispiel um Schoßhunde, um Jagdhunde oder den mythologischen Hund als Begleiter ins Jenseits. Im Untergeschoss wird die Katze hier als Spielzeug oder dort als Symbol der Weiblichkeit gezeigt. In einer Vitrine am Ende des Rundgangs wird auch noch das Verhältnis zwischen Hund und Katze thematisiert, die erst durch ihre Domestizierung in Konkurrenz gerieten.

Katzen von Ida Erdös-Meisinger und "possible body modification" von Birgit Saupe

Im Hintergrund beobachten die Katzen von Ida Erdös-Meisinger einen Zug weißer Hunde ohne Vorderläufe – die Arbeit „possible body modification“ von Birgit Saupe.
Bid: S. Neumann

Vom Meißner Porzellan bis zur rätselhaften Installation

Angefangen mit den filigranen Stücken des 18. Jahrhunderts aus der Porzellanmanufaktur Meißen, über die grandiosen Fayencehunde in pyjamaähnlicher Gewandung von Émile Gallé aus den 1870er Jahren bis zu den in charakteristischen Haltungen montierten Katzen von Beate Kuhn wird die Vielschichtigkeit der Hunde- und Katzenmotive in der keramischen Kunst präsentiert. Birgit Saupe zum Beispiel beschäftigt sich in einer Installation aus aufrecht laufenden Hunden mit genetischer Manipulation, bei Anne Kückelhaus wird die Katze mit einem Wärmflaschenhals am Bauch auf einen Zweck reduziert und Richard von Haerth zeigt Hunde und ihren innigen Blick beim Koten.

"Verkündung" von Anne Kückelhaus

Die Installation „Verkündung“, die Anne Kückelhaus in 2016 für einen sakralen Raum erschuf, fordert das Assoziationsvermögen der Betrachter heraus.

Begleitbroschüre im Eintrittspreis enthalten

Eine umfangreiche Begleitbroschüre, die im Eintrittspreis von 5 € enthalten ist, bringt den Besuchern die Konzeption der Ausstellung näher und regt sie zur Auseinandersetzung mit den Kunstwerken an. Doch wie es im Vorwort zum Begleitheft schon heißt: „Neben aller Theorie: Man muss kein Freund von Hund und Katze sein, um die Tierfiguren in all ihrer extremen künstlerischen Verschiedenartigkeit als Augenschmaus einfach zu genießen.“

Die Ausstellung „cats vs. dogs“ ist vom 25. September 2016 bis zum 29. Januar 2017 im Keramion in Frechen zu sehen. Die Eröffnung ist am 25. September 2016 um 11.00 Uhr. Weitere Informationen und das vielfältige Begleitprogramm finden Sie unter www.keramion.de

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