Bilderschau: Jahresgabenausstellung des Kunstvereins zu Frechen

Die Adresse des Kunstvereins zu Frechen ist die des Frechener Stadtsaals. Dort, im oberen Foyer, hat der Verein, der in diesem Jahr auf sein 55-jähriges Bestehen schaut und nächstes Jahr zusammen mit der Stadt wieder die renommierte „Deutsche Internationale Grafik-Triennale“ in Frechen ausrichtet, sein Büro. Und dort stellt er auch regelmäßig Arbeiten von Kunstschaffenden aus – von Mitgliedern wie von externen Künstlern. Die speziellen Lichtverhältnisse im Obergeschoss des Stadtsaals stellen immer eine Herausforderung dar und setzen die Exponate auf eigenartige Weise in Szene. So auch die Arbeiten der zwölf Künstlerinnen und Künstlern, die der Kunstverein für seine Jahresgaben-Ausstellung am kommenden Wochenende ausgewählt hat.

Tana Ribeiro vor Arbeiten "Poesie der Farben"

„Ich male ganz bunt und leidenschaftlich abstrakt“ sagt die Frechener Malerin Tana Ribeiro über ihre Arbeit. Um die einzelnen Wörter oder ornamentalen Buchstaben in ihren fröhlichen Bildern wahrzunehmen, die sie „Poesie der Farben“ genannt hat, muss man schon genau hinschauen.
Foto: Susanne Neumann

 

Claudia Grünig: Zyklus "Geister"

In ihren fotografischen Arbeiten beschäftigt sich Claudia Grünig mit digitaler Doppelbelichtung. Die Kölner Künstlerin fügt in ihrem Zyklus „Geister“ Orte, Situationen, Personen und Tiere zusammen und lässt dabei neue, surreale Bilder entstehen.
Foto: Susanne Neumann

Andrea Buhmann: "täuschendecht"

„täuschendecht“ heißt eine Installation von Andrea Buhmann, die wie eine naturwissenschaftliche Sammlung anmutet: In insgesamt 20 Einmachgläsern werden keramische Objekte aufbewahrt, die an bizarre Lebewesen aus der Natur erinnern, an Pflanzensamen, Mikroben, Einzeller. Die Künstlerin lebt in Bonn und arbeitet in Köln. Im Jahr 2012 gewann sie den Hauptpreis des 5. Europäischen Wettbewerbs „Künstler entdecken Europa“.
Foto: Susanne Neumann

Jürgen Forster: Mikrokosmos I - V

Jürgen Forster aus Bonn zeigt seine Serie Mikrokosmos I – V. In seinen druckgrafischen Arbeiten auf Büttenpapier setzen Linien, Flächen und seriell geordnete Kleinformen die wichtigsten gestalterischen Akzente. Dabei entstehen grafische Rhythmen und visuelle Vibrationen.
Foto: Susanne Neumann

Hanni Fonger: "Hauptsache Blau"

Nicht die Dinge selbst sind es, die Hanni Fonger zum Malen anregen, sondern vielmehr Formen und Farben, mit denen sie experimentieren kann. Die freischaffende Künstlerin lebt und arbeitet in Frechen-Königsdorf. „Hauptsache Blau“ heißt das Werk, vor dem sie hier steht.
Foto: Susanne Neumann

Rosemarie Stuffer: "Individualität und Masse"

Die vielseitige Künstlerin Rosemarie Stuffer lebt und arbeitet in Much. Ihre Raku-Keramiken, Plastiken aus der Serie „Individualität und Masse“, stehen im Foyer und auf der Galerie unter dem Glasdach des Stadtsaals.
Foto: Susanne Neumann

Jannine Koch: "Auge", "Traum von Kinetik" und "Save me from bloody men"

Ausgangsmaterial der persönlichen Wetbilder von Jannine Koch sind real existierende Karten, aus denen sie zunächst vertraute Informationen wie Straßennamen löscht und dann Textfragmente, Symbole oder Abkürzungen ergänzt, die persönliche Relevanz besitzen oder tagespolitische Ereignisse aufgreifen. Die Malerin und Druckgrafikerin aus Gelsenkirchen zeigt Farbradierungen mit den Titeln „Auge“, „Traum von Kinetik“ und „Save me from bloody men“.
Foto: Susanne Neumann

Maria Segschneider: "Anneliese", "Katharina" und "Oskar"

Die Zwiebel sei genauso schön wie die Rose, findet die Frechener Künstlerin Maria Segschneider. Mit „Hochachtung vor den Dingen, die wir verzehren“ zeigt sie in ihren Gemälden die Schönheit und Harmonie ihrer Objekte – und gibt ihnen Namen, hier (v.l.) „Anneliese“, „Katharina“ und „Oskar“.
Foto: Susanne Neumann

Elisabeth Weckes: "Hoocksiel", "Wetter"

Elisabeth Weckes malt Landschaften, die aus der inneren wie äußeren Welt entstammen. Inspirieren lässt sie sich auf Reisen – nach Australien, Indien, New Mexico oder an die Küsten Englands. Zur Vita der Frechener Künstlerin zählen mehrere auch internationale Preise. Neben vier Bildern mit den Titeln „Hooksiel“ und „Wetter“ auf der Galerie sind drei weitere im Büro des Kunstvereins zu sehen.
Foto: Susanne Neumann

Michael Mayr: "Persönliche Notizen"

„Persönliche Notiz“ nennt Michael Mayer seine Blatt für Blatt durchnummerierten Arbeiten auf Packpapier im Format 23 x 9 cm. Dabei handelt es sich um Aus- und Zuschnitte aus Abdeckpapier und Arbeitsunterlagen aus vergangenen Malprozessen des freischaffenden Künstlers aus Frechen.
Foto: Susanne Neumann

Harald Meyer-Schrauth mit seinen drei ausgestellten Fotoarbeiten

Harald Meyer-Schrauth aus Frechen arbeitet als Fotodozent an der Frechener VHS. In seinen experimentellen Fotoarbeiten will er vor allem festgefahrene Vorstellungen von Kunst überwinden. Sein „Blick auf Frechen“ (l.u.) wurde mit einer Spezialkamera mit Infrarotfilter eingefangen, für „Weintrauben“ (l.o.) hat er die Chemie von Polaroidbildern genutzt: „Polagrafie“ nennt er das – „Malen mit Polaroidbildern“.
Foto: Susanne Neumann

Maret Olvet: "Successful", "Victory" und "Lucky" (v.l.)

Aus Estland stammen die grafischen Arbeiten „Successful“, „Victory“ und „Lucky“. Die Künstlerin Maret Olvet hatte sich damit eigentlich zur Grafik Triennale im kommenden Jahr beim Kunstverein beworben, dabei jedoch nicht beachtet, dass es für die Bewerber eine Altersbeschränkung von 40 Jahren gibt.
Foto: Susanne Neumann

Die Jahresgabenausstellung 2018 wird eröffnet am Freitag, den 1. Dezember, um 19 Uhr und ist geöffnet am Samstag, den 2. Dezember, und Sonntag, den 3. Dezember, jeweils von 11 bis 18 Uhr.

Auch der 55. Geburtstag wird im Rahmen der Jahresausgabenausstellung gefeiert, nämlich am Sonntagnachmittag ab 15 Uhr mit einem Vortrag von Dr. Jenny Graf-Bicher über Begebenheiten aus der Geschichte des Kunstvereins und einem Umtrunk.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert