Lokal fair einkaufen – weltweit helfen

Osterdeko im Eine-Welt-Laden Frechen

Auch für Ostern gibt es Deko im Eine-Welt-Laden Frechen.
Bild: Susanne Neumann

Ostern steht vor der Tür und so manches Osternest wartet noch auf Füllung. Warum nicht auch beim Ostereinkauf auf fairen Handel achten? Hierzu lädt der Eine-Welt-Laden Frechen e.V. in sein Ladenlokal auf der Hauptstraße 14 ein: ein breites Warensortiment von Lebensmitteln, Kunsthandwerk und Musikinstrumenten bis hin zu Kinderspielzeug werden hier zu gerechten Preisen angeboten.

Den fairen Handel in Frechen zu unterstützen, bedeutet Hilfe im doppelten Sinne: Die Projektpartner bekommen für ihre hier angebotenen Waren eine gerechte Entlohnung; Und mit den erzielten Überschüssen aus der Verkaufstätigkeit werden Hilfsprojekte auf der ganzen Welt gefördert. So konnte der Eine-Welt-Laden Frechen zuletzt im Januar 2017 erneut Spenden in einer Gesamthöhe von 2.100 Euro zusätzlich zu den regelmäßigen Spendentätigkeiten des Vereins realisieren. Bedacht wurden hiermit drei Hilfsprojekte, welche der Verein regelmäßig mit Spendengeldern unterstützt, da sie den strengen Spendenkriterien des Vereins in besonderer Weise entsprechen: das Straßenkinderprojekt „DEBRA e.V.“ in Brasilien, die „Kinder- und Leprahilfe Andheri e.V. Dülmen“, die Projektpartner in Indien und Äthiopien betreut, sowie die Leprahilfe „Nepra“, die sich in Nepal engagiert – drei Projekte, die beispielhaft für wirksame Hilfen in notleidenden Gebieten stehen.

Monika Cremer und Elisabeth Kann im Eine-Welt-Laden Frechen

Monika Cremer (l.) ist noch ganz frisch im Team des Eine-Welt-Laden Frechen: „Ich will meine Freizeit lieber sinnvoll nutzen und etwas Gutes tun, als Zeit zu verplempern.“ Elisabeth Kann (r.) arbeitet sie ein.
Bild: Susanne Neumann

 

Zuflucht für Straßenkinder in Brasilien

Der Name des Straßenkinderprojektes „DEBRA“ steht als Abkürzung für „Deutschland-Brasilien-Hilfe“. Im Projekthaus in Ihleus, Bundesstaat Bahia, nördlich von Rio de Janeiro, werden bis zu 70 Mädchen und Jungen betreut, um ihnen eine Alternative zu einem Leben auf der Straße zu geben. Hier können sie handwerkliche Fertigkeiten zur Vorbereitung auf eine Berufsausbildung erlernen, werden bei ihren Schulaufgaben unterstützt, medizinisch betreut und haben einen Zufluchtsort, wo sie Gemeinschaft und Geborgenheit erfahren.

Vor Ort mit den Kindern lebend und als Projektleiter für die DEBRA tätig, ist der Deutsche Hardy Rodermund – zusammen mit einem kleinen Team von brasilianischen jungen Leuten, welche zum Teil selbst im Projekthaus als Straßenkinder aufgewachsen sind. Der Eine-Welt-Laden Frechen steht im engen Kontakt zu seinem in Deutschland lebenden Bruder Peter Rodermund, welcher als erster Vorsitzender des Vereins die geschäftlichen Angelegenheiten regelt. Durch den persönlichen Kontakt wird insbesondere das wichtige Spendenkriterium Transparenz erfüllt.

Die Spendengelder werden ausschließlich für das Projekthaus, Lebensmittel, die handwerkliche Ausbildung der Kinder, Medizin sowie Schulmaterial verwendet. Bei der medizinischen Versorgung wird auch die Familie des Kindes mit einbezogen. Alle Spendengelder kommen zu 100% den Straßenkindern im Projekt zu Gute. DEBRA und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten ehrenamtlich.

Spezielles Ernährungsprogramm für Kinder in Äthiopien

Die „Kinder- und Leprahilfe Andheri Dülmen“ wurde vor über 40 Jahren in Dülmen gegründet. Die „Helpers of Mary“, eine indische Schwesterngemeinschaft, wurde 1942 von den deutschen Schwestern Anna Huberta Roggendorf F.C. aus Mechernich und Schwester Priscilla Lehmkuhl F.C. aus Dülmen gegründet. Ihr Mutterhaus liegt in Andheri/Mumbai in Indien. Heute arbeiten über 300 Schwestern in 68 sozialen Zentren in Indien und Afrika für Arme und Hilfsbedürftige.

Vier dieser Zentren sind in Äthiopien in sehr entlegenen ländlichen Gebieten, wo die Not der Menschen besonders groß ist. Hier versuchen die Schwestern auf vielfältige Weise, den Notleidenden zu helfen. Die meisten Kinder in dieser Gegend sind unter- oder mangelernährt, manche sterben vor Erreichen des fünften Lebensjahres einen qualvollen Hungertod. Die Schwestern haben ein spezielles Ernährungsprogramm für diese Kinder gestartet: die Familien erhalten für ihre Kleinst- und Kleinkinder regelmäßig ein nahrhaftes Getreide-Öl-Gemisch, mit dem die Kinder eine Chance haben, zu überleben und gesund aufzuwachsen.

Persönliche Kontakte nach Indien

Weiteres Engagement der Schwestern gilt den sogenannten „Musahar Menschen“ – gemäß traditioneller indischer Kastenbeschreibung wörtlich „Rattenfänger“ genannt –  die im Grenzgebiet zu Nepal im Osten des nordindischen Bundesstaates Uttar Pradesh als eine der am meisten benachteiligten und diskriminierten Bevölkerungsgruppen Indiens leben.

Auch zur Kinder- und Leprahilfe Andheri Dülmen gibt es persönliche Kontakte von Seiten des Eine-Welt-Laden Frechen – hier sogar über ein Mitglied aus der eigenen Reihe. Aus diesem Grunde ist der Verein immer gut informiert und weiß, wohin die Spendengelder gehen. Dass sie wirksam sind, erfuhr der Eine-Welt-Laden Frechen zuletzt aus einem Dankesschreiben der „Helpers of Mary“. Ihr Brief schließt mit den Worten: „Wir danken Euch aus ganzem Herzen für Eure großzügigen  Zuwendungen, mit denen Ihr die Vision für ein besseres Morgen schafft.“ Einen Dank, den es vor allem an die Unterstützerinnen und Unterstützer des Fairen Handels im Eine-Welt-Laden Frechen weiterzuleiten gilt.

Medizinische Versorgung für Leprakranke

Die Leprahilfe „Nepra“ engagiert sich seit über zwei Jahrzehnten für Leprakranke in Nepal. Ihre Hilfe beruht auf den Schwerpunkten medizinische Versorgung inklusive Aufklärung und sozialmedizinischer Nachsorge, Zugang zu Ausbildung und Arbeit, Kinderbetreuung und schulische Ausbildung sowie Versorgung im Alter.

Und auch hier unterhält der Eine-Welt-Laden Frechen persönliche Kontakte: über den Mitbegründer der Fair-Handelsorganisation AKAR, die Produkte aus den nepalesischen Rehabilitationsprojekten auch über deutsche Weltläden vertreibt. So können im Eine-Welt-Laden Frechen unter anderem außergewöhnliche Papier- und Filzarbeiten und Klangschalen von AKAR erworben werden.

Weitergehende Informationen zu allen Projektpartnern, weiteren Hilfsprojekten sowie zu allen Handelspartnern im Rahmen des Fairen Handels gibt es im Eine-Welt-Laden Frechen.

Der Verein freut sich zudem jederzeit über weitere ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Mitarbeiter treffen sich  jeden ersten Mittwoch im Monat um 20 Uhr zum Arbeitskreis: jede und jeder Interessierte ist herzlich willkommen. Weitere Informationen gibt es im Eine-Welt-Laden Frechen in der Hauptstraße 14 sowie im Internet unter www.eine-welt-laden-frechen.de. (Text: Eine-Welt-Laden Frechen e.V.)

 

Eine-Welt-Laden Frechen
Hauptstraße 14

geöffnet:

montags, dienstags, donnerstags und freitags 10 – 12 Uhr und 17 – 18.30 Uhr,
mittwochs 10 – 12 Uhr
samstags 11 – 13 Uhr