Gefeierter Auftakt: Erster Schlemmer- und Abendmarkt in Frechen
Walburga Maraite strahlte über das ganze Gesicht. Der erste Schlemmer- und Abendmarkt, der am Mittwoch um 16 Uhr eröffnet worden war, wurde ausgesprochen gut angenommen. Und dass er überhaupt stattfand, war vor allem ihr Verdienst. Die engagierte Frechener Unternehmerin hatte den Kontakt zu Rolf Kaus und seinen AVA-Veranstaltungsservice aufgenommen und den Markt mit ihm zusammen organisiert. Unterstützt wurde sie dabei von der Wählergemeinschaft Perspektive für Frechen, für die sie als sachkundige Bürgerin im Kulturausschuss des Stadtrats sitzt, und vom Aktivkreis Frechen, einer Vereinigung von Unternehmen, Geschäfts- und Privatleuten, die sich für die Belebung der Innenstadt und eine attraktive Einkaufsmeile einsetzen. Zielgruppe des Schlemmer- und Abendmarktes seien Käufer, die ihre Frische-Einkäufe nach Feierabend erledigen müssen oder möchten und den Einkauf „mit einem kleinen Imbiss in gemütlicher Runde verbinden“, wie es in einer Pressemitteilung des Veranstalters hieß.
Und so drängten sich auf dem kleinen Platz zwischen Volkshochschule, Klüttenbrunnen und der Straßenbahnlinie bereits am frühen Abend zahlreiche Besucher. An den Imbiss- und Getränkeständen, die sich teils unter den Bäumen und rund um die voll besetzten Tischreihen in der Mitte des Plätzchens aufgestellt hatten, bildeten sich lange Warteschlangen. Der insgesamt guten Stimmung in fast heimeliger Atmosphäre schadete der Andrang nicht.
Mäßiger war dagegen die Nachfrage am Obst- und Gemüsestand und am Trockenobststand. „Wir haben 20 Kisten Erdbeeren und 10 Kisten Kirschen verkauft“, äußerte sich Winfried Hönigl vom Obst- und Gemüsestand zwar zufrieden. Die anderen Frischeprodukte seien aber nicht so gefragt gewesen. „Das nächste Mal bringe ich Wein von der Ahr mit“, kündigte der Händler an – zusätzlich zum Obst und Gemüse. Die nächsten drei Markttermine hat er alle schon gebucht.
Würstchen, Burger und Pommes Frites
So breit wie angekündigt war die Angebotspalette beim ersten Schlemmer- und Abendmarkt allerdings nicht. Fleisch und Pommes Frites dominierten das Angebot aller Imbissstände – außer am Crêpes-Wagen. Tapas und andere Spezialitäten, die im Vorfeld angekündigt worden waren, fehlten ebenso wie Bioprodukte, Käse und andere Frischeprodukte als Obst- und Gemüse. Veranstalter Rolf Kaus ist jedoch zuversichtlich, bereits für den nächsten Abend- und Schlemmermarkt neue und mehr Anbieter gewinnen zu können und die Angebotspalette damit zu erweitern. Auf jeden Fall soll der Markt größer werden und schon beim nächsten Mal auf den Platz vor der Stadtbücherei zwischen altem Rathaus und Volkshochschule umziehen.
Bier und Wein zum lauen Sommerabend
An „gemütlichen Runden“ fehlte es indes nicht. An den aufgestellten und fast den ganzen Abend über voll besetzten Tischen wurden die Weine von Weinhändler Simon Baustian oder das in Frechen gebraute Bier von den Gleisbrauern vom „Alten Bahnhof“ genossen. Kaffee von coffee-bike war dagegen nicht so gefragt, was wohl auch den sommerlichen Temperaturen geschuldet war. „Für mich ist das heute nicht so erfolgreich“, resümierte Wolfgang Wahl vom coffee-bike, der immerhin auch erfrischende Smoothies und Milchshakes im Angebot hatte. Aber es sei ja erst der erste Markt – so schnell gebe er nicht auf.
Vorerst keine Verlegung von Mittwoch auf Freitag oder Samstag
Hier und da äußerten Gäste den Wunsch nach einer Terminverlegung von mittwochs- auf freitagsabends. Eine Konkurrenz zum freitäglichen Wochenmarkt soll jedoch vermieden werden. Und zumindest für dieses Jahr stehen die Termine ohnehin bereits fest, nämlich bis zum Herbst jeden ersten Mittwoch im Monat, also am 3. Juli, am 7. August und am 4. September, jeweils um 16 Uhr. Ob der Markt zukünftig erst um 22 Uhr statt wie am Mittwoch bereits um 21 Uhr enden kann, ist noch nicht klar. Einige Aussteller, die er für den Markt gewinnen wollte, hätten für nur fünf Stunden nicht teilnehmen wollen, berichtete Veranstalter Rolf Kaus. Sechs Stunden würden sich eher lohnen.