Authentisch und packend: Ausstellung „Das bin ICH“
Wolfgang Schnackerz präsentiert sich mit einem grasgrünes Hütchen auf dem kahlen Kopf, über Gerhard Winkler klettern und spazieren kleine Männchen, und Sandra Fuß hat sich in einen Hasen verwandelt: „Das bin ICH“ lautet der Titel der aktuellen Ausstellung im Inklusiven Begegnungszentrum der Gold-Kraemer-Stiftung Kirche Alt St. Ulrich in Frechen Buschbell. Sie zeigt Werke von zwölf Teilnehmern der Inklusiven Kreativ-Werkstatt der Kunst- und Musikschule der Stadt Brühl (IKWB) – und regt dazu an, auch über die eigene Wahrnehmung von sich selbst nachzudenken.
Jeder Teilnehmer präsentiert sich in der Ausstellung mit einem Selbstbildnis. Daneben ergänzen ausdrucksstarke Werke aus überwiegend farbenfrohen Gemälden die Ausstellung. Abstarktes und Gegenständliches verteilt sich auf das Foyer und in drei Ausstellungsräumen im Erdgeschoss und im Untergeschoss des Begegnungszentrums.
Ganz unterschiedliche Stile haben die Maler für ihre Portraits gewählt: Die einen bedienen sich bei der Pop-Art und die meisten setzten kräftige Farben und Kontraste ein, um ein ausdrucksstarkes Bild von sich zu vermitteln. Andere setzen zarte Pinselstriche, um Portraits zu erschaffen, die wirken, als seien sie vor dem Spiegel entstanden. Allen Selbstbildnissen gemeinsam ist eine packende Offenheit und Authentizität: Man sieht ihnen an, dass sich keiner der Maler darin versteckt hat.
Die Inklusive Kreativ-Werkstatt wurde vor acht Jahren vom Landschaftsverband Rheinland gegründet. Sie findet seitdem einmal wöchentlich unter der künstlerischen Leitung von Marco Thiemann in der Brühler Kunst- und Musikschule statt. Die Werkstatt richtet sich an volljährige, kunstinteressierte Menschen mit und ohne Behinderung. Die Teilnehmer bringen mit verschiedenen Materialien und Techniken ihre Persönlichkeit, ihre Gefühle und Ansichten zum Ausdruck. Dabei sollen sie sich gerade durch ihre unterschiedlichen Sichtweisen gegenseitig inspirieren.
Die Ausstellung „Das bin ICH“ ist bis Freitag, 23. Dezember 2016, geöffnet von dienstags bis samstags von 13 bis 18 Uhr, sowie während der Veranstaltungen in der Kirche Alt St. Ulrich.