Bauleitpläne für Gewerbegebiet an der Krankenhausstraße liegen aus
Vom 30. August bis einschließlich 13. Oktober liegen die Entwürfe für einen Bebauungsplan und den parallel zu ändernden Flächungsnutzungsplan für das neue Gewerbegebiet entlang der Bonnstraße zwischen Krankenhausstraße und A4 in Frechen öffentlich aus. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können die Vorentwürfe der 53. Änderung des Flächennutzungsplans und des Bebauungsplanes Nr. 67F inklusive Begründung, Umweltbericht, Verkehrs-, Immissions- und Entwässerungsgutachten einsehen, sich erklären lassen (!) und ihre Bedenken, Hinweise und Meinungen dazu bei der Stadt einreichen.
Wie das genau geht, ist im Amtsblatt Nr. 13/21 der Stadt Frechen nachzulesen. Auf der Homepage der Stadt sind die Unterlagen unter „Bauen & Planen“ / „Aktuelle Planungen“ ebenfalls hinterlegt. Zudem ist Ende September eine öffentliche Informationsveranstaltung zum neuen Gewerbegebiet geplant, den Termin gibt die Stadt noch bekannt.
Update vom 12.09.2021
Die Stadt hat in dieser Woche den Termin für eine die Bürgerinformationsveranstaltung bekannt gegeben: Sie findet statt am Mittwoch, den 29. September, um 18 Uhr, als Präsenzveranstaltung im Neuen Sitzungssaal des Frechener Rathauses sowie zusätzlich parallel als Online-Veranstaltung. Interessierte, die an der Veranstaltung teilnehmen möchten, werden gebeten, sich für die Veranstaltung anzumelden, vorzugsweise per Mail an matthias.mueller@stadt-frechen.de oder telefonisch unter der Rufnummer 02234/501-1361. Bei der Anmeldung ist anzugeben, ob Interessierte an der Präsenzveranstaltung im Rathaus teilnehmen (Möglichkeit 1) oder per Einwahllink online teilnehmen möchten (Möglichkeit 2).
Möglichkeit 1: Präsenzveranstaltung im Neuen Sitzungssaal des Rathauses Frechen
Da die Präsenzveranstaltung auf Basis der zum Veranstaltungszeitpunkt geltenden Coronaschutzverordnung durchgeführt werden muss, ist die Zahl der Teilnehmenden im Neuen Sitzungssaal begrenzt. Für die Teilnahme ist eine Voranmeldung unbedingt erforderlich. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt. Anmeldeschluss ist Freitag, 24. September. Sollte das Platzkontingent erschöpft sein, werden die übrigen Anfragenden informiert, dass für sie die Möglichkeit der Online-Teilnahme (Möglichkeit 2) besteht.
Möglichkeit 2: Digitale Einwahl zur Veranstaltung über einen Link
Für die Teilnahme ist eine Voranmeldung unbedingt erforderlich. Anmeldeschluss ist Freitag, 24. September. Im Vorfeld der Veranstaltung erhalten die Teilnehmenden einen Einwahllink, mit dem sie online an der Veranstaltung teilnehmen und –je nach Anzahl der Gesamtteilnehmenden- sprachlich oder per Chat Anregungen abgeben können.
Hinweise zur Teilnahme
Derzeit gilt die sogenannte „3-G-Regel“, wonach eine Teilnahme nur dann möglich wäre, wenn entweder der Nachweis über eine mindestens 14 Tage zuvor erfolgten vollständigen Impfung oder der Genesung oder alternativ ein höchstens 48 Stunden zurückliegender negativer Antigen-Schnelltest bzw. von einem anerkannten Labor bescheinigter, höchstens 48 Stunden zurückliegender PCR-Test vorgelegt wird. Der Nachweis einer dieser Voraussetzungen ist beim Einlass in den Veranstaltungsraum zu erbringen. Personen, die keinen Nachweis vorlegen, können nicht teilnehmen. Unabhängig vom Inzidenzwert und der Nachweispflicht gelten – auch bei einem Inzidenzwert unter 35 – grundsätzlich weiterhin die AHA-Regeln und die Verpflichtung zum Tragen einer mindestens medizinischen Maske. Lediglich am persönlichen Sitzplatz darf die Maske abgenommen werden.
Frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit
am Bau- und Planungsverfahren
Der Planungsausschuss der Stadt Frechen hatte die „frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung gem. §3 Abs. 1 BauGB im Juni beschlossen, zusammen mit einer frühzeitigen Behördenbeteiligung.
Die Entscheidung für die Entwicklung des neuen Gewerbegebiets jenseits der Krankenhausstraße hatte der Stadtrat bereits im Oktober 2019 getroffen. Frechenschau.de berichtete ausführlich unter der Überschrift „Konzept für Gewerbeflächen in Frechen – Flächenversiegelung contra Klimaschutz“ und kommentierte unter dem Titel „Fläche, Fläche, Fläche – und bloß nicht ans Klima denken!“
Konzept für Gewerbeflächen in Frechen – Flächenversiegelung contra Klimaschutz
Einsam steht ein Baum im Gelände.
Vielleicht geht es bald schon mit ihm zu Ende,
denn hinter ihm, wo jetzt nur Acker wir sehen,
soll bald ein Gewerbepark entstehen.
Ist das nun richtig, stell’n wir uns die Frage.
Man hat soviel Zweifel dieser Tage.
Den Wohlstand retten oder die Natur?
Es ist ein Rennen gegen die Uhr.
Und dann noch bei uns gleich nebenan,
wo es doch sonst wo genauso gut kann!
Wir sind auf jeden Fall erstmal dagegen.
Soll’n die es sich doch noch einmal überlegen!
Hallo,
auf Umwegen habe ich erfahren, dass die Bebauung des Ackers zum Gewerbegebiet jetzt genehmigt wurde durch die Stadt Frechen. Warum ist das auf dieser Seite nicht ersichtlich ?
Ist das jetzt endgültig in Stein gemeißelt und alle Bedenken an die Seite geschoben ? Der Feldhamster wurde leider nicht gefunden, somit gibt es kein Stoppen durch bedrohte Arten ? Die Verkehrsplanung mit der überlasteten Bonnstraße und Krankenhausstrasse als Feuerwehr und Notarzt Weg ist vom Tisch ?
Regenrückhaltung bei einem weiteren zu erwartenden Starkregen Aufkommen hat sich erldeigt ? Nötige wertvolle Ackerflächen zum Anbau von Lebensmittel, wird auch jetzt in der Ukraine Krise immer noch nicht ernst genommen ?
Alle anderen leerstehende Gewerbeimmobilien, stehen weiterhin leer, wenn diese in Kürze bebaut würden ( Steinzeug – Kaufhof – Wachtberg – Fort Bachem………..) und dann weiter Bedarf bestünde, wäre auch ich vielleicht einsichtig, so aber möchte ich mich damit nicht abfinden und suche weiter nach Bremsen um diese für wen auch immer nutzbringende Maßnahme, auszubremsen.
Beste Grüße
Lothar Fillinger
Hallo Herr Fillinger, nach meiner Kenntnis wurden der Bebauungsplan Nr. 67F „Nördlich der Krankenhausstraße / westlich der Bonnstraße“ noch nicht endgültig vom Rat beschlossen. Eine Baugenehmigung kann aber nur aufgrund eines solchen Abwägungs- und Satzungsbeschlusses erfolgen (der Bebauungsplan wird als Satzung beschlossen). Die offizielle Frist für Stellungnahmen aus der Öffentlichkeit ist allerdings im Oktober letzten Jahres abgelaufen. Nun muss die Politik, also der Stadtrat, die eingegangenen Gutachten und Stellungnahmen abwägen und entscheiden, ob das Gewerbegebiet wie geplant gebaut werden soll. Wann der Beschluss auf der Tagungsordnung des Planungsausschusses und danach des Rats stehen wird, ist aus den öffentlichen Sitzungsunterlagen der Stadt bislang nicht ersichtlich. Ich werde den Vorgang weiterverfolgen! Beste Grüße, Susanne Neumann, Redaktion Frechenschau.de
Die IFU und die IHK Köln fordern in einem auf LokalKlick veröffentlichten Artikel vom 11. November 2021, das geplante Gewerbegebiet an der Krankenhausstraße dürfe nicht wegen Einzelinteressen infrage gestellt werden.
Hier geht es allerdings um viel mehr als nur um Einzelinteressen. Die Bürgerinitiative KHS hat innerhalb von nur anderthalb Wochen allein 800 Unterschriften gegen neue Flächenversiegelungen gesammelt, bei der Online-Petition kamen bisher über 600 Stimmen zusammen. Diese sprechen eine deutliche Sprache. Natürlich hätten vor allem die Anwohner:innen der unmittelbar angrenzenden Wohngebiete unter den Folgen einer gewerblichen Bebauung zu leiden: erhöhtes Verkehrsaufkommen, mehr Lärm und mehr Emissionen, negative Auswirkungen auf Mikroklima und Kaltluftentstehung, Verschärfung der Starkregenproblematik. Aber letztlich steigt die Temperatur für ganz Frechen, die Schadstoffe in der Luft machen an keiner Grenze halt, und jeder, der von der Uesdorfer Straße oder der Krankenhausstraße auf die Bonnstraße fahren möchte, wird im Stau stehen.
Und Klimaschutz geht uns alle an, auch die IFU, die das Thema mit keiner Silbe erwähnt. Es wäre eine Stärke der Politik, die Zeichen der Zeit zu erkennen, die Weichen in Anbetracht veränderter Rahmenbedingungen neu zu stellen und eine vor langer Zeit getroffene Entscheidung und Planung zugunsten des Umweltschutzes zu revidieren.
Zudem bieten die bereits versiegelten Flächen in den vorhandenen Gewerbegebieten ausreichend „Raum zur Entwicklung“ für Unternehmen. Dort gibt es zahlreiche ungenutzte oder untergenutzte Areale (z.B. Steinzeug-Keramo GmbH/11 ha, Kaufhof/12 ha). Es besteht sogar die Gefahr, dass durch innerstädtische Umzüge ins neue Gewerbegebiet der Anteil künftig brachliegender Flächen in den „alten“ Gewerbegebieten noch steigt. Der Transformationsprozess am Wachtberg (23 ha) ist überdies eigens dazu gedacht, die Folgen des Strukturwandels abzumildern und aufzufangen. Vielleicht hat die IFU ein paar Ideen, wie an diesen Stellen Arbeitsplätze geschaffen werden können.
Die Diskussion um eine „sozial- und umweltverträgliche“ Ausrichtung des Gewerbegebiets an der Krankenhausstraße betrifft auch die Frage, wie man Verhältnisse (Müll, Unrat und sonstige „Hinterlassenschaften“) analog zur Hermann-Seger-Straße in dem geplanten Gewerbegebiet verhindern kann.
Die Verwaltung plädiert weiterhin für öffentliche LKW-Parkplätze im Gewerbegebiet Krankenhausstraße und verweist auf das Parkangebot an der Hermann-Seger-Straße – vgl. folgenden Link:
https://ratsinfo.stadt-frechen.de/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZYtNMscwKsuUu9SGN2HbJUAUZGTyHZPphsBUzvPI_Dcu/Beratungsunterlage_und_Beschlussvorschlag_736-17-2021.pdf
Das von der Verwaltung angesprochene Parkangebot an der Hermann-Seger-Straße oder an nahegelegenen Rasthöfen scheint aber nicht auszureichen oder wird nicht angenommen. Seit einiger Zeit parken ortsfremde Fernfahrer mit ihren Fahrzeugen auch entlang der Krankenhaustraße (insbes. nachts und an Wochenenden), vor allem im Einfahrtsbereich des zukünftigen Gewerbegebiets.
Wie soll´s dort weitergehen??????
Uwe Tietz
Stadtverordneter
Unter Punkt 6 (https://www.stadt-frechen.de/aktuelleplanungen) findet sich die Verkehrsuntersuchung. Der gewählte Kartenausschnitt umfasst auch den in Frechen erwarteten Autoverkehr (inklusive Ausbau Grube Carl) ab dem Freiheitsring. Das Gewerbegebiet am Krankenhaus ist da nur der Tropfen auf dem heißen Stein.
Hier in Frechen scheint kein Abschied vom Auto geplant zu sein. Die Zuwachsraten, die hier dokumentiert werden, lassen das Schlimmste erwarten. Wer angesichts dieser Zahlen noch von einer lebenswerten Stadt redet, der macht sich massiv unglaubwürdig. Sowohl auf der Krankenhausstraße als auch auf dem Freiheitsring zwischen Realschule und Alfred-Nobelstraße soll der Verkehr um rund 30% zunehmen, für die Lindenstraße wird mit 15 Zuwachs prognostiziert.
Statt über neue Gewerbegebiete sollte wohl dringend eine Ausweitung des schienengebundenen ÖPNVs geplant und umgesetzt werden.
Ach ja, Schienengebunden, da alle Studien zum Nutzungsverhalten belegen, dass die Akzeptanz und Nutzung des schienengebundenen ÖPNV die besten Werte erzielt.
Die öffentliche Informationsveranstaltung soll voraussichtlich – nach der Bundestagswahl – am 29. September 2021, ab 18 Uhr, im Neuen Sitzungssaal des Frechener Rathauses stattfinden.
Die offizielle Terminbekanntgabe der Stadt bleibt aber abzuwarten.
Beste Grüße
Uwe Tietz
Stadtverordneter