Ladestation für Elektroautos auf dem Parkplatz am Rathaus

Erster Nutzer der E-Ladesäule auf dem Parkplatz am Johann-Schmitz-Platz in Frechen City.

Klaus Seggewiß aus Frechen-Königsdorf war der erste Nutzer der Ladesäule für Elektroautos auf dem Parkplatz am Johann-Schmitz-Platz, als sie am Donnerstag offiziell in Betrieb genommen wurde.
Foto: Susanne Neumann

 

 

Der erste Nutzer der neuen Ladestation für Elektroautos “tankte“ noch kostenlos. Erst im Laufe des Tages werde der Ladevorgang auf kostenpflichtig umgestellt, vermuteten Lydia Bauer und Michael Stangel von RWE-Tochter Innogy, genauer wüssten sie es aber nicht. 30 Cent soll das Kilowatt dann kosten. Die Kommunalbetreuerin und der Leiter „Kommunales Partnermanagement“ der Region Westliches Rheinland nahmen die Innogy-Ladesäule gestern Mittag offiziell in Betrieb – gemeinsam mit Frechens Bürgermeisterin Susanne Stupp. Die Inbetriebnahme der Ladestation für E-Autos mitten in Frechen ist eine Maßnahme im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche, an der sich die Stadt in diesem Jahr zum zweiten Mal beteiligt. Im vergangenen Jahr hatte sie in der Mobilitätswoche die Ladestation für E-Bikes am Bahnhof in Betrieb genommen.

Dritte Stromtankstelle in Frechen

Schon zur offiziellen Einweihung kam der erste Nutzer: Klaus Seggewiß aus Frechen-Königsdorf fährt sein Elektroauto seit Dezember 2015. „Nie wieder etwas anderes“, ist er von der Elektromobilität überzeugt. Den Wagen lädt er in der Regel an der Steckdose zu Hause auf oder an der Ladestation, die Aldi Süd in Königsdorf betreibt. Während der Ladenöffnungszeiten kann man dort eine Stunde lang kostenlos Strom tanken, ohne sich autorisieren oder anmelden zu müssen. Bislang kostenlos nutzen kann man im Übrigen auch die E-Tankstelle von e-Wolf in der Ernst-Heinrich-Geist Straße, dort ist nur eine Registrierung notwendig. Die Innogy-Ladestation auf dem Rathausparkplatz ist nun die dritte öffentlich zugängliche Stromtankstelle auf Frechener Stadtgebiet. Wie Christian Stahlschmidt, Leiter des Fachdienstes Technische Infrastruktur der Stadt informierte, sollen im kommenden Jahr drei weitere Ladestationen im Frechener Stadtgebiet hinzukommen, über die genauen Standorte müsse aber noch entschieden werden. „Unser Ziel ist in jedem Stadtteil eine Station zu haben.“

Bürgermeisterin Susanne Stupp und Michael Stangel von Innogy

Bürgermeisterin Susanne Stupp und Michael Stangel von Innogy weihten die E-Ladesäule in der Frechener Innenstadt am Donnerstag offiziell ein.
Foto: Susanne Neumann

Standard Typ-2-Stecker

„Schade, dass es kein Triple Charger geworden ist“, kommentierte Klaus Seggewiß die Ausstattung der neuen Ladesäule. Sie bietet so genannte „Typ 2-Stecker“, die in der EU als Standard festgelegt wurden und im Prinzip jedes Elektroauto bedienen können. Die Innogy-Ladestation liefert bis zu 22 kW Ladeleistung, allerdings nur, wenn das Auto diese Leistung auch unterstützt. Bei seinem Wagen sei das nicht der Fall, erklärte Klaus Seggewiß. Er erreiche an der neuen Ladesäule nur eine Leistung von 3,7 kW, folglich dauere das Aufladen für ihn dort vergleichsweise lange. Um ein Vielfaches schneller könne er seinen Wagen statt mit Wechselstrom mit Gleichstrom an einer Schnelladestation mit CHAdeMO-Stecker vollladen, einem zweiten von insgesamt drei gängigen Stecker-Typen an öffentlichen Ladestationen. Der dritte Typ ist ein CCS-Stecker. „Triple Charger“ wie die Ladesäule auf dem Aldi-Parkplatz in Königsdorf sind mit allen drei Stecker-Typen ausgestattet und bieten so jedem Elektroautotyp die schnellste Lademöglichkeit.

Zahlen per App

Während der offiziellen Einweihung der Ladesäule auf dem Rathausparkplatz am Donnerstag konnte Klaus Seggewiß sein Ladekabel noch ohne Anmeldung an der Säule anschließen und laden. Wenn der Ladevorgang dort erst einmal kostenpflichtig ist, kann sich der Kunde über eine Smartphone-App von Innogy anmelden. Die Ladesteuerung der Station erkennt das Fahrzeug des Kunden über das Ladekabel und leitet die Informationen über die geladene Energiemenge dann per Mobilfunk zur Abrechnung an das Innogy-Kundencenter weiter. „Wichtig ist, dass wir nach Kilowatt abrechnen und nicht nach Zeit“, betonte Lydia Bauer. Korrekt, denn schließlich hängt es wie beschrieben vom Typ ab, wie schnell die Batterie sich auflädt. Möglich ist daneben das Bezahlen mit einer im Verbundnetzwerk verwendbaren Ladekarte.

Zwei Parkplätze weniger für Benziner und Diesel

Zahlen muss ab sofort auch, wer seinen Benziner oder sein Dieselfahrzeug auf einem der beiden Parkplätze neben der Ladestation abstellt, die für die Elektroautos reserviert und als solche beschildert sind. Freilich werden die Ordnungsamts-Mitarbeiter schon genau hinsehen, bevor sie einen Strafzettel ausstellen. Denn auf einen flüchtigen Blick hin erkennt man Elektroautos ja höchstens am fehlenden Auspuff oder an einem „E“ am Ende des Nummernschilds.

Übrigens fahren die fünf Dienstfahrzeuge der Stadt Frechen – zwei als Fahrzeuge vom Ordnungsamt und drei nicht besonders Lackierte – noch nicht mit Strom. Das soll sich laut Stadtsprecher Thorsten Friedmann jedoch zukünftig ändern. Die Bürgermeisterin fährt privat schon seit zwei Jahren ein Elektroauto. Auf dem Bürgermeisterparkplatz in der Tiefgarage unter dem Rathaus stehe ihr auch ein Stecker zum Laden zur Verfügung, erzählte Susanne Stupp bei der offiziellen Einweihung. „Und bevor die Frage kommt: Ja, ich zahle dafür, es gibt extra einen Zähler.“

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