Mitgliederausstellung des Kunstvereins

Alle zwei Jahre lädt der Kunstverein Frechen seine Künstlermitglieder zur Teilnahme an einer unjurierten Mitgliederausstellung ein. Das Thema wird in einem demokratischen Verfahren aus mehreren von den Künstlerinnen und Künstlern vorgeschlagenen Themen ausgewählt. Unter den bisherigen Themen waren „Der laufende Hund“, „Kunst im Quadrat“, „Spannbetttuch“ oder „Drehmoment“ Rahmenthemen, die für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durchaus eine Herausforderung darstellten.

Diesmal ergab die Abstimmung mit deutlicher Mehrheit als Thema den auf der ersten Blick etwas rätselhaften Satz „DENN WAS INNEN, DAS IST AUßEN“ – eine Zeile aus einem Goethe-Gedicht von 1813.

 

Müsset im Naturbetrachten

Immer eins wie alles achten.

Nichts ist drinnen, nichts ist draußen;

Denn was innen, das ist außen.

So ergreifet ohne Säumnis

Heilig öffentlich Geheimnis!

Freuet euch des wahren Scheins,

Euch des ernsten Spieles!

Kein Lebend’ges ist ein Eins,

Immer ist’s ein Vieles.

(J.W. Goethe: Epirrhema)

 

Arbeiten zum Thema

Rund 40 Künstlerinnen und Künstler haben zum Thema jeweils eine Arbeit eingereicht, darunter drei skulpturale Werke, alle übrigen sind Gemälde. Fast alle Arbeiten stammen aus den Jahren 2021 und 2022, sind also extra für die Ausstellung erstellt worden. Der Vorbereitungsausschuss – bestehend aus Künstlermitgliedern und Personen aus dem Kunstvereinsvorstand – war überrascht von der großen Vielfalt der Herangehensweisen und der künstlerischen Techniken. Neben Öl- und Acrylmalerei finden sich Zeichnungen, Collagen, Pastellmalerei, Druckgrafik und Skulpturen. Die Arbeiten durften aus Platzgründen eine Breite von 80 cm nicht überschreiten. Es versteht sich, dass die meisten eingereichten Werke sich auf das Spannungsverhältnis zwischen INNEN und AUSSEN konzentrieren. Das kann vielerlei bedeuten: so z. B. die Beziehung zwischen dem Innenraum und dem Außenraum oder die Spannung zwischen dem Äußeren eines Menschen und seinem Innenleben.

(Text: Helmut Kesberg)

 

Ausstellung vom 24. April bis 15. Mai 2022

im Begegnungszentrum der Gold-Kraemer-Stiftung Kirche Alt St. Ulrich
Ulrichstraße 110 in Frechen-Buschbell

geöffnet freitags + samstags 14–18 Uhr, sonntags 11–18 Uhr

 

Bei der Vernissage am Sonntag, den 24. April, spielt der Kontrabassist Christian Hinz zu einer Performance des vietnamesischen Tänzers Phuong Tuong.

Zur Finissage am Sonntage, den 15. Mai, hält um 16 Uhr Martin Bock einen Vortrag zum Aufenthalt Goethes in Italien: „In der Hauptstadt der Welt – Goethe in Rom“.

Eine Auswahl der ausgestellten Arbeiten:

(alle Fotos: Susanne Neumann/frechenschau.de)

Arbeiten von Klaus Weyer, Petra Schulz-Thelen, Utta Decker

v.l.: Klaus Weyers: „Im Glashaus“, Petra Schulz-Thelen: Weltnaturerbe Wattenmeer – „Die Gezeiten bringen das Innere nach außen“, Utta Decker: Häutung

 

Arbeit von Ursel Fischermann, Ausstellung Kunstverein Alt St. Ulrich

Ursel Fischermann: „Denn was innen, das ist außen“

 

Gemälde von Elke Plein, Elizabeth Weckes, Carola Thomanek, Ausstellung Kunstverein Alt St. Ulrich

v.l.: Elke Plein: „Schlafmohn – Papaver Somniferum“, Elizabeth Weckes: Outside-in, All Butterflies, Carola Thomanek: ZEITRAUM – Leben wie Tod – Innen wie Außen

 

Gemälde von Maria Segschneider, Ausstellung Kunstverein Alt St. Ulrich

Maria Segschneider: Wasserperlen

 

Arbeiten von Elena Zibler, Virginia Linnemann, Ausstellung Kunstverein Alt St. Ulrich

v.l.: Elena Zibler: „Carrie und Lana“, Virginia Linnemann: Wie auf Erden, so im Himmel

 

Gemälde von Tana Ribeiro, Ausstellung Kunstverein Alt St. Ulrich

Tana Ribeiro: „Liebe“

 

Arbeiten von Heike Weber, Gisela Tschauner, Annekathrin Kemper, Ausstellung Kunstverein Alt St. Ulrich

v.l.: Heike Weber: KERAMIK 21.5, Gisela Tschauner: „INHALT“, Annekathrin Kemper: WALDWEG IM SCHNEE

 

Acryl und Collage auf Leinwand, Dorothee Lansch, Ausstellung Kunstverein Alt St. Ulrich

Dorothee Lansch: All, überall 1

 

Arbeiten von Ingrid Scheller und Christel Baumann, Ausstellung Kunstverein Alt St. Ulrich

Ingrid Scheller: „ein Vieles“, Christel Baumann: Covid (r.)

 

Gemälde von Walter Schroeder, Ausstellung Kunstverein Alt St. Ulrich

Walter Schroeder: Die Unüberwindbarkeit eines Augenblicks

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert