Sechs Verbote im Königsdorfer Wald, die häufig missachtet werden
1. (Legal) befestigte Wege verlassen
2. Hunde von der Leine lassen
3. Mountainbike fahren quer durchs Gelände
4. Buddeln, bauen, Trails anlegen
5. Reitwege zu Fuß oder mit Fahrrad benutzen
6. Blumen pflücken, Pilze sammeln oder sonst wie
Pflanzen(teile) beschädigen oder mitnehmen
Hätten Sie’s gewusst? Diese sechs Verbote sind nicht verhandelbar sondern Recht und Gesetz. Sie dienen dem Erhalt einer besonders geschützten Natur: Als eines von acht Flora-Fauna-Habitaten (FFH) im Rhein-Erft-Kreis ist der „Königsdorfer Forst“ als Naturschutzgebiet ausgewiesen und steht unter dem besonderen Schutz der Europäischen Union.
Königsdorfer Wald unter dem Schutz der EU
Die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie ist ein Instrument der europäischen Natur- und Umweltschutzpolitik. Alle Mitgliedstaaten der EU haben sich mit ihr verpflichtet, gemeinsam einen Beitrag zur Sicherung des europäischen Naturerbes zu leisten. Die Flora-Fauna-Habitate im Rhein-Erft-Kreises sind in den Landschaftsplänen des Kreises als Naturschutzgebiete festgesetzt. Ein Naturschutzgebiet (NSG) nach Bundesnaturschutzgesetz (§ 23 BNatSchG) hat den höchsten Schutzstatus: Dort sind alle Handlungen verboten, die zu einer Zerstörung, Beschädigung oder Veränderung des geschützten Gebietes oder seiner Bestandteile führen können (§ 23, Abs. 2 BNatSchG).
Der Königsdorfer Wald wurde wegen seiner besonderen Buchen- und Eichenwälder, die auch Mittelspecht, Grauspecht, Schwarzspecht, Nachtigall und Wespenbussard einen Lebensraum bieten, zum FFH-Gebiet erklärt. Obendrein sind gut 50 Hektar des Waldes „Wildnisentwicklungsgebiet“ – das sind ausgewiesene Waldgebiete, die in ihrer Entwicklung in Ruhe gelassen und nicht mehr forstlich genutzt werden. Sie sind eingebunden im europaweiten Biotopverbund „Natura 2000“.
Regelverstöße nehmen zu
Picknick mitten im Wald, Tippis bauen, Bärlauch sammeln – im Naturschutzgebiet alles verboten. Hunde müssen angeleint und Menschen auf den offiziellen Wegen bleiben, egal, ob sie zu Fuß, mit dem Fahrrad oder hoch zu Ross unterwegs sind. Reiterinnen* dürfen nur die Reitwege benutzen, dafür ist dort Radfahren und Spazierengehen nicht erlaubt (Die Reitwege-Benutzung regelt die Straßenverkehrsordnung). Und dass man Abfälle nicht in der Natur zurücklassen darf, sollte selbstverständlich sein. Viele halten sich jedoch nicht an die Regeln zum Schutz der Natur – und seien sie noch so selbstverständlich.
Diese Strafen drohen …
… den Halterinnen* von frei laufenden Hunden:
Bei nicht angeleinten Hunden im Bereich des Weges wird ein Verwarnungsgeld von 30 – 55 Euro fällig. Bei weiter und länger vom Weg entfernt laufenden Hunden kann ein Bußgeld nach Ermessen im Einzelfall im dreistelligen Bereich liegen. Bei schwerwiegenden Fällen, wenn z.B. wildlebende Tiere gestört oder beunruhigt wurden, können auch höhere Bußgelder festgesetzt werden.
… bei Verlassen der (legal) befestigten Wege:
Im NSG zu Fuß den Weg zu verlassen kann nach dem Bußgeldkatalog mit 25 – 400 Euro geahndet werden. Mit dem Fahrrad beträgt das Bußgeld 75 – 750 Euro – plus Verwaltungsgebühren.
… bei illegalem Anlegen von Pfaden, Trails, Sprungschanzen etc.:
Mindestens ein Bußgeldverfahren; je nach Schwere des Falles bis zu 50.000 Euro.
(Auskunft des Rhein-Erft-Kreises, ergänzt am 4. Mai 2021, Red.)
Seit in Zeiten von Corona und Lockdown immer mehr Menschen die Wälder für sich entdecken, nehmen die Regelverstöße und Konflikte zwischen den verschiedenen Waldnutzerinnen* noch zu. Das wurde auch deutlich bei einer virtuellen Stammtischrunde, zu der in dieser Woche die Königsdorfer CDU eingeladen hatte. Die rund 20 Teilnehmerinnen* an dem Zoommeeting klagten unisono (**) über immer mehr frei laufende Hunde, immer mehr achtlos hinterlassenen Müll oder rücksichtloses Rad- vor allem aber Mountainbikefahren. Dabei sei der Ton zwischen den – stellenweise schon konkurrierenden – Nutzergruppen häufig ruppig.
(**) Richtigstellung: Nicht alle Teilnehmerinnen* sondern nur einzelne klagten oder beteiligten sich an der Online-Diskussion mit Wortbeiträgen. Es gab nur niemanden, der oder die den geschilderten Problemen widersprach, so dass bei mir ein Eindruck von Einigkeit entstand. Die Behauptung, dass die Teilnehmerinnen* unisono über die geschilderten Probleme im Königsdorfer Wald klagten, ist aber falsch und ich entschuldige mich für die Verallgemeinerung. (Susanne Neumann, Red., 2. Mai 2021)
Einsatz von Rangern im Gespräch
Von den dafür zuständigen Behörden werde das Verhalten der Waldbesucherinnen* kaum kontrolliert (***), stellten Werner Fink und Dr. Wolfang Hilbert von der Bürgerinitiative Waldfreunde Königsdorf fest, die an dem virtuellen Bürgerstammtisch teilnahmen. Sie hielten den Einsatz von Rangern für sinnvoll, die Regelbrechende vor Ort zunächst ansprechen und aufklären könnten, bevor sie Strafen verhängen könnten. Auch Forstamtsleiter Uwe Schölmerich (der kürzlich in den Ruhestand ging, A.d.Red.), habe ihnen gegenüber den Einsatz von Rangern empfohlen, berichteten die Waldfreunde.
(***) Die Antwort/Mitteilung von Uwe Zaar, Planungs-und Umweltdezernent des Rhein-Erft-Kreises, auf eine Anfrage der SPD-Kreistagsfraktion vom 11.02.2021 zum Waldschutz – nachzulesen im Sitzungsdienst des Kreistags – beschreibt ausführlich die Problematik im Königsdorfer Wald und die aktuelle Kontrollsituation.
Demnach ist die Durchsetzung von Ge- und Verboten im Naturschutzgebiet Königsdorfer Forst anlassbezogen entweder durch die Untere Naturschutzbehörde des Kreises oder durch die Hoheitsabteilung des Landesbetriebs Wald und Holz NRW wahrzunehmen. Zuletzt hätten im Jahr 2018 umfangreichere Kontrollen stattgefunden, „da schon in diesem Jahr die Belastung des Naturschutzgebietes durch Fußgänger und Mountainbiker belastend hoch“ gewesen sei, wie es in der Mitteilung heißt. Und weiter: „Seit Beginn der Corona-Pandemie ist insbesondere durch illegal durch den Wald fahrende Mountainbiker eine massive Beunruhigung der Tierwelt sowie Zerstörungen von Pflanzen und Schädigungen von Baumwurzeln feststellbar. Zudem verursacht die vermehrte Nutzung der erholungssuchenden Bevölkerung die Etablierung von etlichen Trampelpfaden. (…) In Hinblick auf die Mountainbiker wurde festgestellt, dass in „Google Maps“ das Naturschutzgebiet als „Mountainbike Area“ gekennzeichnet ist und viele Mountainbiker deshalb davon ausgehen, dass ein Fahren abseits der Wege erlaubt ist. (…) Zu „Google Maps“ wurde Kontakt aufgenommen, um den Eintrag entweder zu entfernen oder mit einem entsprechenden Hinweis auf das Naturschutzgebiet zuversehen. Auch der Online-Tourenplaner Komoot weist im Königsdorfer Forst zwei Mountainbike-Touren aus, die sich in Teilen abseits der Wege befinden. Auch hier wurde bereits Kontakt aufgenommen, um diese Touren korrekt auszuweisen.“
Quelle: Drucksache 107/2021 1. Ergänzung, Sitzungsdienst Rhein-Erft-Kreis
(Ergänzung vom 3./4. Mai 2021, Red.)
Kein Geld für Rangerstellen
Im März hatte das Bündnis aus CDU, Grünen und FDP auf Kreisebene mit einer Pressemitteilung den Einsatz von Rangern in Natur- und Landschaftsschutzgebieten als Option ins Gespräch gebracht. Einen Antrag der SPD-Kreistagsfraktion zur Kreisausschussitzung am 22. April auf Einrichtung von zwei „Rangerstellen“ zum kontinuierlichen Schutz von Waldgebieten und Naturschutzarealen lehnte die Jamaika-Koalition jedoch ab (****). Auf diesen Widerspruch von den Waldfreunden beim Online-Stammtisch angesprochen erklärte der stellvertretende CDU-Kreisfraktionsvorsitzende Thomas Okos, dass man erst ein Konzept erarbeiten wolle. Am 20. Mai wolle man das Thema im Umweltausschuss des Kreises diskutieren. Mit dieser Antwort gab sich Wolfgang Hilbert jedoch nicht zufrieden. Er wies darauf hin, dass bereits am 6. Mai der Doppelhaushalt des Kreises für 2021/22 verabschiedet werde, in dem es dann erstmal kein Geld für Rangerstellen geben werde.
(****) Auf Anfrage bestätigte die Pressestelle des Rhein-Erft-Kreises folgendes Abstimmungsverhalten der Fraktionen bei Top 10.55 (Waldschutz/Antrag der SDP) am 22. April 2021 im Kreisausschuss: „Mehrheitlich dagegen mit 12 Stimmen (CDU, GRÜNE, FDP, AfD, Landrat), bei 5 Gegenstimmen (SPD, LINKE).“ (Update vom 4. Mai 2021, Red.)
Ich finde man muss auch nicht alles zulassen, was Jugendliche gerade mal so wollen!
Ich denke die Natur ist denen so wichtig!
Dann könnten die sich ja mal im Wald festkleben!
Den Wald zerstören aber dann die Grünen wählen!🤷♀️
Es gibt Spielplätze für Kinder, Boulebahnen für Senioren und warum ist es nicht möglich, für Jugendliche Mountainbiketrails zu errichten oder sie es auf einem Gebiet selbst tun zu lassen?
Warum lässt es eine Gesellschaft zu, dass die jungen Leute , mit ihrer Begeisterung für das MTB fahren , stets als „Kriminelle in Bezug auf den Umweltschutz “ verpönt werden, weil sie für sich einen geeigneten Platz zum Fahren suchen.
Wo können sie fahren?
Auf dem Spielplatz?
Auf der Boulebahn?
Etwa auf der Straße?( Wen kümmern die viel befahrenen Straßen?)
Der Konflikt zeigt doch, dass die Bedürfnisse junger Menschen gesehen werden müssen , damit sie, mit dem Respekt für sie ,auch lernen zu respektieren.
Da sollte man froh sein das die Kids auch nach draussen kommen und Kreativität beim Streckenbau beweisen und nicht nur am Computer oder Smartphone hängen. Nein, da nimmt man ihnen diese Plätze auch wieder weg!
Schaden den Waldarbeiter mit schweren Maschinen anrichten, scheinen auch niemand zu interessieren.
Da regt man sich lieber über Radfahrer, Kinder und Hunde auf.
Da werden alte Bäume geschlagen, mit schweren Maschinen, Reifenspuren die den ganzen Waldboden zerstören. Die geschlagenen Stämme liegen monatelang auf dem Waldboden und faulen vor sich hin usw.
Ja, es ist für mich auch befremdlich, wie die CDU-Klimaschutz definiert. Wo sollen die Kids hin, die gern Mountainbike fahren. Vielleicht macht es Sinn, dort eine ausgewiesenes Areal für deren Belange zu installieren und das dann auch durch Ranger oder das Ordnungsamt zu überwachen. Das Ganze dann auch mit Hinweisschildern, dass bei missachten ordentliche Bußgelder fällig sind.
Hier muss man auch mal die Verhältnismäßigkeit waren. Hier geht es etwa, bei dem Bike-Areal in meinen Augen 1-2ha. Also mein Plädoyer für eine Konsens, wo alle damit leben können.
Die Kritik an der „Tippi-Siedlung“ (Bild 1) ist mir ganz unverständlich. Hier gibt es keinerlei Vandalismus, hier liegt kein Müll herum, hier haben lediglich Kinder mit Stöcken eine Art Zelt gebaut. Dieser sehr kleine Bereich unweit des Parkplatzes „Alte Aachener Straße“ ist eigentlich die einzige Stelle in diesem Teil des Königsdorfer Waldes, in dem Kinder mal einen Baum wirklich anfassen und einen emotionalen Bezug zur Natur entwickeln können. Der Gewinn für den Naturschutz ist sehr viel größer als der äußerst geringe Schaden, der hier theoretisch entstehen könnte.
Befremdlich finde ich, dass sich die CDU in konkret diesem Fall auf den Naturschutz beruft.
Solange es wirtschaftlichen Zwecken dient, darf auch in Königsdorf so viel Wald abgeholzt werden wie gerade nötig. So geschieht es zumindest oben bei den Sandwerken. Kräht kein Hahn danach, wie viele Bäume dem ganzen zum Opfer fallen und wie viele Tiere ihren Lebensraum verlieren. Hauptsache Profit.
Wenn aber ein paar Jugendliche auf einem um ein vielfaches kleineren Waldgelände ihrem Hobby nachgehen, keinen Baum fällen, sondern höchstens schädigen, dann ruft das natürlich direkt die konservativen cdu Rentner auf den Plan, die ihre Ranger losschicken um Bußgelder zu verteilen.
Geht es ihnen wirklich um den Umweltschutz oder ist es einfach nur ein Vorwand aus purem Egoismus? Damit man weiter alleine ungestört durch den Wald laufen kann und bloß nichts teilen muss und vor allem einfach nichts modernes zulässt.
Dass gerade die Kinder momentan am meisten unter den Corona Einschränkungen leiden und um euch Alte vor dem Virus zu schützen auf alles inklusive ihrer Bildung verzichten und auch noch die ganze daraus resultierende Schuldenlast tragen müssen spielt keine Rolle. Auch der letzte Spaß wird ihnen noch genommen. ihr vergesst selbst wie ihr früher im wald gespielt habt, Nägel in die Bäume geschlagen habt etc etc.
Es ist einfach nur traurig. Armes Deutschland. Schämt Euch!
Sehr geehrter Felix,
von „Rentnern von der CDU“, die „ihre Ranger losschicken, um Bußgelder zu verteilen“, ist in meinem Artikel an keiner Stelle die Rede, das möchte ich doch klarstellen. Vielmehr hat die CDU im Mehrheitsbündnis mit Grünen und FDP im Kreistag ja gerade abgelehnt, im Haushalt Geld für Ranger einzuplanen! Wie sie heute auch im Kölner Stadt-Anzeiger nachlesen können, herrscht „dicke Luft“ zwischen den (parteiunabhängig auftretenden) Waldfreunden Königsdorf, die den Einsatz von Rangern im Königsdorfer Wald befürworten, und der Jamaika-Koalition, die noch konzeptionellen und rechtlichen Prüfungsbedarf sieht. Was mich ärgert, weil meiner Meinung nach schon zu lange zugeguckt wurde: Immer neue Trampelpfade entstehen im Königsdorfer Wald, das geht so schnell, dass man fast zugucken kann. Und diese „Mountanbike-Arena“ ist ein Ort der Zerstörung, das kann selbst der letzte Ignorant erkennen, der sich das mal angucken mag. (Was allerdings auch nicht erlaubt ist, weil man dafür die offiziellen Wege verlassen müsste.) Von Rechts wegen könnten die Behörden (und nicht die CDU!) einfach hingehen und Knöllchen verteilen. Aber es ist doch viel Erfolg versprechender, die Leute zuerst mal anzusprechen und mit ihnen zu reden, was – soweit ich das verstehe – die vorderste Aufgabe von Rangern wäre! Bestimmt wissen viele Leute gar nicht, welche Regeln im Naturschutzgebiet gelten, oder sie sind sich keiner Schuld bewusst! Aber im Naturschutzgebiet abseits der Wege zu laufen oder zu fahren, stört eben doch jemanden, nämlich Tiere und Pflanzen, die es genau dort besonders zu schützen gilt. Im Landschaftsschutzgebiet darf man auch mal ein Tippi bauen, im Naturschutzgebiet aus guten Grund aber eben nicht! Und wem Naturschutz nicht egal ist, ist vielleicht sogar dankbar für einen Hinweis und Aufklärung von Rangern, die dafür ausgebildet sind.
Das gleiche Problem gab es jahrelang auf der Kölner Domplatte mit den Skatern. Die haben mit ihrer Skaterei die Blumenkübel und Stufen am Dom kaputt gemacht. Da hatte es man auch mit Verboten ausprobiert, was aber nichts gebracht hat. Die Skater haben trotz Ordnungsamt einfach weiter gemacht.
Das Problem hat sich in Luft aufgelöst als man den Skatern im Rheinhaufen ein eigenes Areal gebaut hat. Vielleicht eine Idee für die Mountainbiker im Königsdorfer Wald?
Ganz so einfach ist das, so weit mir bekannt, nicht. Hinter der Skateanlage steckt ein Verein. So will man das in der Regel auch bei Montain Bike Arealen.
Es gibt Erfolgsmeldungen da haben Verein und Kommune einen Weg und ein Gebiet gefunden um dem einen oder anderen legalen Trail zu bauen. Es gibt auch sehr frustrierende Ergebnisse, als Verein tritt man als Bittsteller auf und ist auf die Gnade des Gegenüber angewiesen.
Mit der DIMB kann man sich für solche Projekte einen kompetenten Partner in Boot holen.
Sehe ich ähnlich. Die wenigen Bereiche um das Bombenloch wo seit min. 25-30 Jahren (da war ich das erste Mal dort) mit Rädern (früher BMX, heute MTB) gefahren wird, Altersgruppen ganz jung bis alt ist doch Recht klein und gehört schon zum Wald dazu.
Die einzige Lösung hier weiteres „wildes Bauen“ von Trails zu verhindern ist es mMn bessere Alternativen anzubieten.
Bspw an der Glessener Höhe einige befestigte und mit den aktuellen MTB Begeisterten gemeinsam geplante Trails und Co. zu bauen. Da gibt es bestimmt einige Orte wo man sowas errichten könnte.
Vorbild: Klingentrail in Solingen.
Platz ist ja rund um das eh neu aufgeforstete Quarzwerk, nachdem alles abgerodet wurde incl. Flugplatz (hat dessen Erbauung damals eigentlich auch alle auf die Barrikaden gebracht?)…
Ob Ranger hier viel bringen ist fraglich und am Ende mehr kosten als ein paar gute (!) neue Strecken.
Genau dasselbe hab ich mir auch gedacht. Ich fahre Jahrelang durch die Glessener Höhe finde das Vorbild zum Solinger Klingentrail optimal! Die Gegebenheiten sind da und sollten im Interesse der Biker und allen anderen umgesetzt werden.
Gruß, Fabio
Offener Brief an die Mitglieder der Kreistagsfraktionen von CDU, Grünen und FDP
Sehr geehrte Damen und Herren,
wenn wir, die Bürgerinitiative Waldfreunde Königsdorf e. V., uns heute in dieser Form öffentlich äußern, gehen wir zunächst davon aus, dass in Ihren Fraktionen nach wie vor Einigkeit besteht über die Bedeutung des Königsdorfer Waldes als eines von acht FFH-Gebieten mit allen damit verbundenen Aufgaben und gesetzlichen Auflagen.
Nach einem ausführlichen Austausch per Mail, in Telefonaten und Ortsterminen mit Frau Prof. Dr. Knecht und Herrn Okos (CDU), Frau Kolster (die Grünen) sowie Herrn von Rothkirch (FDP) bestand Konsens darüber, dass sich aufgrund der zunehmenden Regelverstöße zahlreicher Waldbesucher (Mountainbiker, Reiter, Hundehalter, Spaziergänger) die Qualität des Schutzgebietes drastisch verschlechtert hat und die daraus entstehenden Konflikte mithilfe eines Rangerkonzeptes angegangen werden sollen.
In einer Pressemitteilung vom 15.03.2021 (KStA, KR) wurde bestätigt, dass im Rahmen des zu verabschiedenden Haushalts 2021/22 die Einrichtung von zwei Rangerstellen berücksichtigt werden soll.
De facto wurde in der Kreisausschusssitzung am 22.04.2021 ein entsprechender Antrag lediglich von der SPD-Fraktion eingebracht und von den Mehrheitsfraktionen ohne Gegenvorschlag abgelehnt. Begründung: Bevor Gelder bewilligt werden, sei es üblich, ein Aufgabenprofil zu erstellen.
Tatsächlich existieren bereits entsprechende Stellenbeschreibungen, da in Nachbarkreisen sich der Einsatz von Rangern inzwischen bewährt hat und auf der Website des Bundesverbandes Naturwacht die Aufgaben und Einsatzfelder ausreichend beschrieben sind.
Angesichts der massiven Schäden, die nicht nur, aber auch wegen der Corona-Pandemie, in den Naturschutz- und FFH-Gebieten entstanden sind, fordern wir die Bereitstellung der notwendigen Mittel in der Sondersitzung zur Verabschiedung des Doppelhaushaltes am 06. Mai 2021.
Werner Fink, Sprecher und Vorsitzender der Waldfreunde Königsdorf e.V.
Es ist ja doch befremdlich, erst bringen die CDU und ihre Partner auf Kreisebene per Pressemitteilung den Einsatz von Rangern in Natur- und Landschaftsschutzgebieten ins Gespräch. Wenn es dann allerdings konkret wird, wie bei dem Antrag der SPD zwei Rangerstellen einzurichten, dann wird dieser abgelehnt. Die Begründung der Ablehnung von Seiten der CDU überzeugt nicht. Es müsse erst ein Konzept her. Hat man sich denn, bevor man an die Presse gegangen ist, keine Gedanken über die Aufgaben eines Rangers gemacht? Dabei gibt es ja ganz in der Nähe den Nationalpark Eifel. Es gibt ein Überwachungs- und Aufklärungsdefizit im Königsdorfer Wald. Es liegt klar auf der Hand bzw. im Auge, was getan werden muss, und Konzepte über die Tätigkeit von Rangern müssen nicht neu erfunden werden. Im Königsdorfer Wald ist handeln angesagt und nicht lange Diskussion. Daher ist die Ablehnung des Antrages der SPD sehr bedauerlich.